TUMULTUOUS TIMES AND THE FIGHT FOR SURVIVAL

TURBULENTE ZEITEN UND DER KAMPF UMS ÜBERLEBEN

1953 - 2010

Als Indian Motorcycle 1953 die Produktion aller Modelle einstellte, begann eine fünf Jahrzehnte lange Pause in der traditionsreichen Geschichte des Unternehmens. In diesem Zeitraum wurde das Markenzeichen „Indian Motorcycle“ auf verschiedenen importierten Motorrädern verwendet. Aber diese turbulenten Zeiten, die von mehreren grundlegenden Inhaberwechseln geplagt waren, erwiesen sich als eine echte Abweichung vom allgemeinen Erfolgspfad, der von den ursprünglichen Wegbereitern von Indian Motorcycle eingeschlagen wurde. Die Zeit der Ungewissheit endete schließlich mit der Übernahme der Indian Motorcycle Company durch Polaris Industries im Jahr 2011 und läutete damit eine Phase des erneuten Erfolgs ein, die an das anfängliche nachhaltige Wachstum des Unternehmens erinnert.

Indian riders and owners after winning a race

DIE ÄRA BROCKHOUSE

1950 trat der damalige Präsident von Indian Motorcycle, Ralph B. Rogers, von seiner Position zurück und wurde durch den englischen Geschäftsmann John Brockhouse ersetzt. 1953 stellte die Indian Motorcycle Manufacturing Company den Betrieb und die Produktion aller Modelle ein. Zwei Jahre später wurde der Markenname von Brockhouse Engineering erworben. Das Unternehmen begann mit dem Verkauf von importierten Royal Enfield-Motorrädern unter dem Namen Indian Motorcycles. John Brockhouse verkaufte 1960 die schwindenden Überbleibsel von Indian an die Associated Motorcycle Company, und die Marke verschwand bald darauf.

Der Branchenführer Floyd Clymer kaufte 1963 die Rechte an dem Markennamen und versuchte erneut, britische Motorräder mit „Indian Motorcycle“ zu vermarkten. Nach seinem Tod 1970 übernahm sein Anwalt die Markenrechte. Unter der Leitung von Clymers Anwalt ging der Umsatz stark zurück und der Betrieb wurde 1977 erneut eingestellt.

THE GILROY AND STELLICAN ERAS

DIE ÄRAS GILROY UND STELLICAN

Die markeneigene Produktion von Indian Motorcycle Motorrädern wurde 1998 wieder aufgenommen. Ein Zusammenschluss von neun Unternehmen bildete die Indian Motorcycle Company of America (IMCA), die eine Produktionsstätte in Gilroy, Kalifornien, eröffnete. IMCA stellte abgeänderte Versionen einiger erfolgreicher früher Modelle von Indian her, wie z. B. die Modelle Chief und Scout, bevor das Unternehmen im Jahr 2003 in Konkurs ging.

Nach dem Ende von IMCA erwarb das in London ansässige Private-Equity-Unternehmen Stellican Ltd. die Vermögenswerte von Indian Motorcycle und errichtete ein Werk für Indian Motorcycle Company in King's Mountain, North Carolina. Das Werk produzierte eine bescheidene Anzahl von Motorrädern, bevor Stellican Indian Motorcycle im Jahr 2011 an Polaris Industries verkaufte.

Burt Munro getting ready for a race

BURT MUNRO

1967 schrieb der 68-jährige Neuseeländer Burt Munro Motorradgeschichte, als er in den Bonneville Salt Flats in Utah mit seiner stark modifizierten 1920 Indian Scout Streamliner einen neuen offiziellen Landgeschwindigkeitsrekord von 296,259 km/h aufstellte – inoffiziell soll es eine Höchstgeschwindigkeit von sogar 330,99 km/h gewesen sein.

Munro begann in den 1940er Jahren, eine Reihe von neuseeländischen Landgeschwindigkeitsrekorden aufzustellen. In den 1950er Jahren war seine Scout zu schnell für die neuseeländischen Rennstrecken. Er setzte sich ein neues Ziel: ein Rennen auf den flachen, weitläufigen Bonneville Salt Flats. Im Laufe der Jahre fuhr Munro mit seiner Scout neun Rennen auf den Bonneville Salt Flats und stellte dabei drei Weltrekorde auf. Sein letztes Rennen fand 1967 statt, bei dem er einen neuen Rekord aufstellte. Burt Munro wurde 2006 in die AMA Hall of Fame aufgenommen, eine Hommage an das Ziel, das er sich vor acht Jahrzehnten gesetzt hatte.

FLOYD CLYMER

Als Indian Motorcycle 1953 die Produktion einstellte, war die amerikanische Motorradwelt vom Verlust einer der historischsten Marken der Branche gezeichnet. Im Jahr 1963 übernahm der Motorradrennfahrer, Händler, Vertreiber, Zeitschriftenverleger, Rennveranstalter, Autor und Motorradhersteller Floyd Clymer die Markenrechte von Indian Motorcycle. Sein Bestreben, die angeschlagene Marke Indian Motorcycle wieder aufleben zu lassen, bestand darin, importierte Motorräder der Marken Royal Enfield und Velocette unter dem Namen Indian Motorcycle zu vermarkten.

1970 kam es zu einer Tragödie: Floyd Clymer starb an einem Herzinfarkt. Er vererbte die Markenrechte von Indian Motorcycle an seinen Anwalt Alan Newman, der weiterhin kleine, meist in Taiwan produzierte Motorräder unter dem Markennamen Indian verkaufte, bevor der Betrieb 1977 wieder eingestellt wurde.

Historische Epochen

Indian Motorcycle Köln Bonn - 53567 - Buchholz-Mendt - Deutschland